Aktivitäten im ersten Quartal 2022

interne Fobi MTT in der Neuro

Die ersten drei Monate des Jahres 2022 sind schon vorüber und bei uns haben sich neben dem „aufregenden“ Praxisbetrieb unter Corona auch noch andere Dinge getan.

Interne Fobi „MTT in der Neurologie“

Unsere Kolleginnen Anna-Katharina und Sigrid waren im Februar in Bad Elster auf Fortbildung „MTT in der Neurologie“

Inhalt dieser Weiterbildung
In der neurologischen Trainingstherapie wird die Landschaft noch immer von Paradigmen und Konfessionen bestimmt. Daher war es an der Zeit, sich mit moderner Trainingstherapie auseinander zu setzen und Patienten mit neurologischer Dekonditionierung wissenschaftlich orientiert am Puls der Zeit zu trainieren.

In diesem Seminar wurde der Schwerpunkt auf die optimale trainingstherapeutische Ausbelastung der Patienten mit folgenden Diagnosen gelegt :

  • Parkinson
  • Schlaganfall
  • Multiple Sklerose

Bestandteil waren aktive Therapieansätze bei Parkinson, Multipler Sklerose und nach Schlaganfall. Die Therapie des Morbus Parkinson nimmt hierbei den größten Anteil ein. Hierfür wurden verschiedene „Cueing“-Ansätze anschaulich und praxisnah besprochen, um therapeutisch sinnvollen Einfluss auf Gangverhalten und Gleichgewicht auszuüben. Diese Cueing-Ansätze lassen sich auch optimal für MS-Patienten übertragen, da sich die Krankheitsbilder in der Physiotherapie teilweise ähnlich sind.

Gleichgewicht sollte nach aktuellem Stand der Wissenschaft spezifisch getestet und therapiert werden. Es besteht im Wesentlichen aus verschiedenen Fertigkeiten, die wenig übertragbar sind. Das valide Abfragen bzw. Therapieren der Kernkompetenzen „Gangverhalten & Gleichgewicht“ in der Neurologie ist Grundbestandteil des Kurses und findet sich in allen drei Themengebieten (Parkinson/MS/Schlaganfall) wieder.

Im Bereich der Schlaganfall- und MS-Therapie geht es einleitend darum, weitverbreitete Mythen rund um die Diagnosebilder aufzudecken. Intensivierte Trainingstherapie führt bei diesen Diagnosen keinesfalls zu einer Schädigung, sondern nachweislich zu einem nicht unerheblichen Vorteil für Belastungsfähigkeit und Alltagsbewältigung der Patienten (Panarese et al., 2012, Krakauer et al., 2012)!

Motorisches Lernen wird unter anderem im Bereich der Schlaganfalltherapie durch Orientierung an den Prinzipien der Neuroplastizität erreicht (Nimah Tunney et al 2018; Jeffrey A. Kleim et al 2008). Wir haben uns diese Prinzipien der Neuroplastizität gemeinsam angeschaut und eine Brücke zur Praxis geschlagen.

Spezifität der Therapie spielt eine übergeordnete Rolle im Bereich der Neuroreha (Kleim et al 2008; Keetch et al., 2005, Schmidt and Young, 1987). Um diesem Prinzip auch im Bereich des Krafttrainings gerecht zu werden, haben wir eine Übertragung aus dem Athletiktraining in die neurologische Trainingstherapie gewagt.

Vielen lieben Dank Anka und Sigrid für den umfänglichen Wissenstransfer aus der Fortbildung ins Praxisteam.
Viel Freude und Erfolg mit und für die Patienten!