Das Sexualhormon Testosteron ist sowohl im weiblichen und männlichen Körper vorhanden, bei IHM aber in größerer Konzentration. Testosteron wird daher oft auch „Männerhormon“ genannt. Es entscheidet nicht zuletzt über die Potenz, ist aber auch für die generelle Männergesundheit ganz wesentlich. So haben US-Forscher aufgezeigt, dass ein niedriger Testosteronspiegel häufig mit chronischen Krankheiten in Verbindung steht.
So viel Testosteron sollte es sein
Bei einem Blutwert von zwischen 3 und 10 nl/ml (Nanogramm pro Milliliter) sprechen Experten vom Normalbereich. Bei manchen Männern werden aber auch Werte über 10 ng/ml gemessen.
Wer unterhalb des Normalbereichs liegt, der könnte seinen Wert mit Testosteronpräparaten steigern wollen. Davon raten Experten jedoch ab. Warum? Die körpereigene Produktion geht auf Dauer zurück, wenn das Hormon von außen zugeführt wird. Diese Maßnahme sollte nur im Extremfall ergriffen werden.
Wichtig also: Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren, die den Testosteronspiegel auf natürliche Weise anheben. physio-proViva! verrät, wie das gelingen kann.
Hören Sie auf zu Rauchen und drosseln Sie den Alkoholkonsum
Wenig Schlaf und ungesunde Laster wie Rauchen und Alkoholkonsum schlagen sich messbar negativ auf den Testosteronspiegel nieder. Experten zufolge bewirkt häufiger Alkoholkonsum, dass dieser sinkt und gleichzeitig das „weibliche“ Hormon Östrogen ansteigt. Bier etwa enthält Hopfen – und das wirkt als starkes Phyto-Östrogen, also als pflanzliches, weibliches Hormon. Und auch Zigaretten haben negative Auswirkungen auf das Testosteron: Die vielen chemischen Inhaltsstoffe stürzen den Hormonhaushalt ins Chaos.
Treiben Sie Sport – aber powern Sie sich nicht völlig aus
„Mäßiges Kraft- oder Ausdauertraining sind optimal für den Testosteronwert.“ So steht es in einer Pressemitteilung auf „Urologenportal.de“. In puncto Cardio gelten etwa 45-minütige Einheiten als perfekt. Zu langes Auspowern hingegen sollte – zumindest, wenn es um die Männlichkeit geht – vermieden werden. Die Fachärzte berichten von Marathonläufern, die ihren Hormonhaushalt „kaputt gerannt“ haben sollen. Leistungssportler sollten deshalb ihren Testosteronwert zweimal pro Jahr überprüfen lassen.
Sehr förderlich hingegen, und das auch in größeren Dosen: Muskelaufbau. Hier lohnt sich vor allem intensives Training – starke Reize auf große Muskelgruppen, am besten mit wenigen und nur kurzen Pausen zwischen den Sätzen, erhöhen die Testosteronausschüttung.
Reduzieren Sie Bauchfett
Im Bauchfett wird (unter anderem) das Enzym Aromatase produziert, welches das „Männerhormon“ in weibliches Östrogen umwandelt. Die vielen weiteren, gesundheitsschädlichen Folgen, die Fettpölsterchen am Bauch haben können (erhöhter Blutdruck, Übergewicht, gestörter Fettstoffwechsel, Zuckerkrankheit, …), sind bekannt.
Legen Sie Fastenzeiten ein
Zu den vielen Vorzügen, die Intervallfasten Ihrem Körper bringen soll, zählt auch die Steigerung des Testosteronwerts. Das konnte bereits in einer Studie belegt werden. Bei normalgewichtigen Männern sollen Fastenzeiten von 12 bis 56 Stunden die Testosteron-Umwandlung um 180 Prozent verbessert haben. Genaueres zum Thema Intervallfasten lesen Sie hier.
Frühstücken Sie Haferflocken
Jenseits der Fastenphasen eignen sich Haferflocken oder Haferkleie hervorragend, um den Testosteronspiegel anzuheben. Hafer enthält sogenannte Avenacoside, die das Vorkommen eines bestimmten Proteins im Blut verringern, welches das Sexualhormon sonst blockieren würde. Was sonst noch Gutes in Haferflocken steckt, lesen Sie hier.
Essen Sie häufiger Kohl
Sämtliche Kohlsorten – also Brokkoli, Rosenkohl, Weißkohl, Blumenkohl etc., sind reich an Vitamin C, dürfen also alleine deshalb gerne häufiger auf dem Speiseplan stehen. Zudem punktet Kohl mit bestimmten sekundären Pflanzenstoffen und einer für unser Testosteron-Thema spannendes Eigenschaft: Es hemmt die oben bereits erwähnte (testosteronabbauende) Aromastase.
Snacken Sie Nüsse
Nüsse sind ein optimaler Snack sind, um Menge und Qualität der Spermien zu erhöhen. Zudem enthalten Cashews, Walnüsse und vor allem Paranüsse wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Und übrigens auch Zink…
Nehmen Sie die richten Supplements ein
Immer noch: alles natürlich. Bei den folgenden Nahrungsergänzungsmitteln handelt es sich nicht um Hormone oder arzneilich wirksame Präparate, sondern um Vitalstoffe, die dem Körper dabei helfen können, Testosteron zu bilden.
ZINK
Ganz oben steht hier Zink. Das Spurenelement ist für zahlreiche Stoffwechselprozesse unentbehrlich. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte ein erwachsener Mann täglich 10 Milligramm Zink aufnehmen. Ärzte wissen: Wer einen etwaigen Mangel ausgleicht, kurbelt dadurch die Testosteronproduktion an.
VITAMIN D
Ein Mangel an Vitamin D kann zu Abgeschlagenheit, Lustlosigkeit und depressiven Verstimmungen führen (dazu erfahren Sie hier mehr) – und den Testosteronspiegel negativ beeinflussen. Umgekehrt nämlich hemmt Vitamin D das weiter oben schon erwähnte Hormon Aromatase, welches Testosteron in Östrogen umwandelt.
Als ideal gilt bei Erwachsenen ein Blutwert von 20 ng/m. Laut der DGE brauchen Menschen, die selten in die Sonne gehen (gerade im Winter ein verbreitetes Problem) zusätzlich zur Ernährung 800 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D, um den empfohlenen Wert zu erreichen. Tipp: Lassen Sie sich testen! Ihr Hausarzt kann Ihnen sagen, wie es um Ihr Vitamin-D-Level steht und Ihnen auf dieser Grundlage die geeignete Substitutionsdosis empfehlen.
KREATIN
Kreatin kennen Sie vielleicht aus dem Bereich leistungssteigernder Supplements. In Studien ist zudem gezeigt worden, dass die Vergabe von Kreatin den Testosteronspiegel erhöhen kann. Da keine Abhängigkeit oder andere nachhaltigen gesundheitlichen Einschränkungen durch die Einnahme bekannt ist, spricht nichts dagegen, das Nahrungsergänzungsmittel gemäß der Dosierungsanleitung zu konsumieren.
Setzen Sie auf Kifernpollen, Ginseng, Brennesselwurzel
Keine Sorge, es geht nicht um die omnipräsente Avocado, sondern unter anderem um die gute alte Kiefernpolle, oft auch neudeutsch „Pine Pollen“ genannt. Dabei handelt es sich um den Blütenstaub der Kiefer, der von Hand geerntet und zu Pulver oder Tinktur weiterverarbeitet wird.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin glaubt man schon seit Jahrhunderten an die entzündungshemmenden und immunstärkenden Kräfte der Kiefernpolle – und daran, dass sie sich positiv auf die Libido und den Testosteronspiegel auswirken. Grund dafür ist unter anderem das enthaltene Hormon Androgen, das die Testosteronproduktion anregt und dafür sorgt, dass im Blut männliche und weibliche Hormone in einem gesunden Gleichgewicht vorhanden sind.
Auch Ginseng wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin seit Ewigkeiten als Heilpflanze und natürliches Potenzmittel eingesetzt. Es soll den Testosteronspiegel oben halten – und darüber hinaus gegen Erschöpfung wirken, das Immunsystem, Gedächtnis und die generelle Gesundheit unterstützen. Ginsengwurzel wird in dünnen Scheiben mit heißem Wasser aufgegossen und dann getrunken. Sie bekommen Ginseng guter Qualität in besser sortierten Reformhäusern.
Dort sind auch andere Kräuter und Pflanzen zu finden, die man mal ausprobieren sollte, etwa Brennnesselwurzel. Ihre positive Wirkung gegen Prostataerkrankungen wurde in wissenschaftlichen Studien belegt. Zudem sollen die aufbereiteten Blättchen die bereits erwähnte Aromatase hemmen.
Der schönste Tipp zum Schluss: Haben Sie Sex!
Eine Woche nach der letzten Ejakulation ist der Testosteronspiegel an seinem Tiefpunkt. Somit riskieren Männer, die über lange Phasen abstinent sind, einen dauerhaft erniedrigten Testosteronspiegel. Umgekehrt wirkt sich regelmäßiges Ejakulieren positiv aus. Experten wissen:
Ein reges Sexleben führt in aller Regel zu einem günstigen Testosteronwert.
Quelle: https://www.fitbook.de/health/testosteronwert-erhoehen-tricks