Ernährung bei Arthrose

Begleiterscheinungen einer Arthrose durch die richtige Ernährung lindern

Mit Arthrose ist nicht gut Kirschen essen? Keineswegs! Denn mit der richtigen Ernährung kann man die Symptome einer Arthrose beeinflussen.

Nicht nur Menschen im fortgeschrittenen Alter, sondern auch solche mit einer ungesunden Lebensführung oder gar Menschen, die erblich vorbelastet sind, können unter Arthrose leiden. Bei den meisten Experten gilt Arthrose aktuell noch als nicht heilbar, doch die Begleiterscheinungen kann man lindern. Wie? Durch die richtige Ernährung, die entzündungshemmend wirkt und mit ihren Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen dafür sorgt, dass sich das geschädigte Gewebe regenerieren kann. Wie diese Ernährung aussieht, lesen Sie hier.

Was ist Arthrose und was hat Ernährung damit zu tun?

Es handelt sich dabei um eine degenerative Gelenkerkrankung. Die Gelenke sind abgenutzt, allgemein spricht man auch von „Gelenkverschleiß“ über das normale, altersübliche Maß hinaus. Ursachen gibt es zahlreiche: Übergewicht belastet die Gelenke, doch auch eine erbliche Veranlagung, Nikotin und Alkohol, zu wenig Bewegung und eine falsche Ernährung fördern die Arthrose. Darüber hinaus werden manche Menschen mit einer Fehlstellungen ihrer Gelenke geboren, manchmal ergibt sich diese aber auch durch Unfälle. Als Folge einer Arthritis (Gelenkentzündung) entsteht in vielen Fällen und bei verspäteter Behandlung Arthrose . Grundsätzlich können alle Gelenke betroffen sein, doch häufig tritt die Arthrose an Knie , Hüfte, Händen oder im Sprunggelenk , seltener an der Schulter oder im Fuß auf.

Symptome der Arthrose sind:

  • belastungsabhängiger Schmerz
  • Gelenkerguss bei aktivierter Arthrose
  • fortschreitende Deformation des Gelenks
  • Gelenkgeräusche
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Eine Arthrose kann aber auch symptomlos bzw. anfänglich schmerzfrei verlaufen. Da die Erkrankung aufgrund erblicher Vorbelastung auch familiär weitergegeben werden kann, sollten Menschen in ihrer Familie forschen, ob bei älteren Verwandten gehäuft Fälle von Arthrose auftreten.

Der Verlauf der Erkrankung lässt sich aber durch geeignete Maßnahmen, wie zum Beispiel einer Ernährungsumstellung, aufhalten bzw. die Begleiterscheinungen lassen sich lindern.

Warum ist die gesunde Ernährung bei einer Arthrose wichtig?

Generell ist angemessener Sport und eine ausgewogene Ernährung wichtig, um Gelenkversteifung vorzubeugen. Um Arthrose zu behandeln, sind Sport und richtige Ernährung ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Der Aufbau der Knochen- und Knorpelsubstanz im Gelenk hängen sehr stark von der Ernährung ab. Eine gesunde Ernährung wird daher den Verlauf einer Arthrose positiv, eine ungesunde Ernährung hingegen negativ beeinflussen. Gesättigte Fettsäuren etwa, wie sie im Fastfood gehäuft anzutreffen sind, beeinflussen das Erkrankungsrisiko sehr deutlich, wie eine 2017 im Fachmagazin Nature veröffentlichte Studie belegt. Als gefährlich gilt unter anderem ein Mangel an Vitamin C, während die glutenfreie und vegane Ernährung entzündungshemmend wirkt.

Wie sieht eine gesunde Ernährung bei Arthrose aus?

Die Ernährung soll drei Ziele erreichen:

  1. Abbau von Übergewicht, das die Gelenke belastet,
  2. Vermeiden ungesunder Inhaltsstoffe,
  3. Zufuhr wertvoller Inhaltsstoffe.

Eine gesunde Ernährung vermeidet den Aufbau von Fettzellen. Fettzellen produzieren ständig entzündungsfördernde Stoffe, die in den Gelenken ihre prekäre Wirkung entfalten. Empfohlen wird daher folgende Ernährung:

  • vorwiegend vegan, um wenig entzündungsfördernde Arachidonsäure zu verzehren (enthalten in tierischen Lebensmitteln)
  • vorwiegend glutenfrei, um den Darm zu entlasten und Entzündungen vorzubeugen
  • vollwertig mit vielen Vitalstoffen, um die Gelenke zu versorgen
  • eher basisch als sauer, um chronische Übersäuerung zu vermeiden
  • mit vielen Antioxidantien (wirken entzündungshemmend)
  • ohne Alkohol, ohne zu viel Zucker oder Weißmehl und ungesunden Fetten

Richtiges Trinken bei Gelenkverschleiß

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Morgens entgiftet unser Organismus. Unterstützend wirkt die Einnahme von viel Wasser oder Basentee. Empfehlenswert sind etwa 2 Liter pro Tag, wobei es an heißen Tagen oder bei sportlicher Betätigung deutlich mehr sein kann. Das Trinken kann unabhängig vom Essen stattfinden, denn Flüssigkeit verdünnt die Verdauungssäfte und fördert damit eine optimale Verdauung. Wichtig sind Getränke möglichst ohne Säureanteil (oder hohem Anteil an Hydrogenacarbonat als ausgleichende Mineralie).

Gesunde Ernährung für die Gelenke

Eine ausgewogene Ernährung hilft Ihnen dabei, sich rundum wohler zu fühlen. Dabei sollten Sie aber darauf achten, welche Lebensmittel die Sympotme von Arthrose verschlechtern (siehe „rote“ Liste) können. Es gibt aber auch viele gesunde Alternativen („grüne“ Liste).

Die „grüne“ Liste

Die folgende Liste zeigt, welche Nahrungsmittel bei Arthrose als gesund gelten:

  • Salate, vor allem dunkelgrüne Sorten mit Beta-Carotin
  • Kohlgemüse mit Glucosinolaten, Beta-Carotin und Calcium
  • Knollengemüse (Kohlrabi, Fenchel, Sellerie) wegen der enthaltenen Nährstoffe und dem Vitamin C
  • Möhren (am besten gekocht)
  • Lauchgemüse, Knoblauch und Zwiebeln wegen der enthaltenen entzündungshemmenden Schwefelverbindungen
  • Pilze
  • Beerenobst
  • Kräuter
  • Vollkornprodukte (Haferflocken, Dinkel, Hirse, Naturreis)
  • Kartoffeln
  • Magermilchprodukte
  • Kaltwasserfische (Lachs, Hering, Makrele, Forelle, Sardinen, Kabeljau, Heilbutt)
  • Knochen- und Knorpelbrühe

Die „rote“ Liste

Die im Folgenden genannten Lebensmittel sollten sie eher meiden:

  • fettreiche und gezuckerte Milchprodukte (enthalten die entzündungsfördernde Arachidonsäure)
  • Weißmehlprodukte und helle Nudeln
  • geschälter Reis
  • Pommes, Kroketten und Reibekuchen (fettreich und reich an entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren)
  • fettes Fleisch und Wurst
  • fetter Fisch
  • Schweinefleisch (enthält Arachidonsäure)
  • Öle mit Omega-6-Fettsäuren (Sonnenblume, Maiskeim, Distel)
  • Zucker und Süßigkeiten
  • Chips und salzige Knabbereien
  • Kaffee, schwarzer Tee und Alkohol

Weitere Maßnahmen, um die Symptome einer Arthrose zu lindern

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Empfehlenswert ist eine Reduzierung von Übergewicht. Darüber hinaus ist es für jeden Menschen wichtig, schon in jüngeren Jahren (spätestens ab Mitte 30) die Muskulatur in allen Gelenkbereichen zu stärken

Eine starke Muskulatur mindert die Last auf den Gelenken und damit den Verschleiß. Harte Fälle von Arthrose bedürfen allerdings einer medikamentösen und/oder chirurgischen Therapie. Auch Akupunktur und Physiotherapie führt zum Erfolg.

Wie könnte eine gesunde Ernährung bei Arthrose im Alltag aussehen?

Sie könnten zum Frühstück frische Früchte und Salate mit etwas Vollkornbrot essen, sollten jedoch nicht Joghurt mit den Früchten mischen.

Mittags sollten Sie, im Gegensatz zum traditionellen Mittagsmenü, eher zu Rohkost greifen. Salate sind wertvoll, aber nur Vitalkostsalate aus den oben aufgelisteten Obst- und Gemüsesorten. Blattsalate und Kräuter frischen nicht nur den Mittagssnack auf, sie können auch ganz leicht mit frischem Wurzelgemüse kombiniert werden.

Zum Abendessen eignen sich leicht verdauliche Gemüsesuppen mit Brennnesseltrieben, die die Knorpelregeneration unterstützen. Dazu passt Vollkornbrot ideal.

Die hier vorgestellte Ernährung ist vegan, doch Fleisch und Wurst sind keinesfalls verboten. Sie sollten nur äußerst fettarm sein (Geflügel), auch Eier eignen sich. Bei Käse sollte man die mageren, fettreduzierten Produkte wählen.

Viele Menschen, die ihre Ernährung aus gesundheitlichen Gründen umstellen müssen, backen ihr Brot selbst. Das ist immer anzuraten und macht Spaß. Es gibt viele glutenfreie Brotrezepte für eine gesunde Ernährung, auch sollte das Brot eher basenüberschüssig sein. Diese gesunde Ernährung wirkt insgesamt positiv, hilft beim Abnehmen und macht auch den Kopf wieder frei.

Ideen für eine geeignete Ernährung bei Arthrose und passende Rezepte finden Sie zum Beispiel hier.